Blog & Podcast
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Für Frauen, die ihre Stimme finden, sich einbringen und Leitungsverantwortung tragen.
Für Männer, die dies unterstützen und nach Wegen suchen, wie Männer und Frauen gemeinsam leiten können.
Nein sagen
Der Lockdown hatte auch seine guten Seiten. Neben den Aufgaben und Beziehungen, die wir vermissten, fiel auch Vieles von uns ab, das wir gar nicht in unserem Terminkalender haben möchten. Doch warum ist es überhaupt da? Warum braucht es einen Lockdown, um uns die Augen zu öffnen? In dieser Folge sprechen wir darüber, warum es uns oft schwer fällt, Nein zu sagen, warum es aber wichtig ist und wie wir besser entscheiden können, was unseren Alltag ausfüllt.
Lebensbejahende Grenzen
“Wenn du dein eigenes Nein respektierst, dann werden das andere auch tun.” Als ich neulich dieses Zitat einer Rabbinerfrau las, kamen mir sofort Szenen aus der Familienzeit in den Sinn. Kinder haben ein untrügliches Gespür dafür, wie ernst es dir als Mutter mit deinem Nein ist. Sie werden deine Entschiedenheit mit Charme oder notfalls auch mit Trotz auf den Prüfstand stellen. Bist du überzeugt, dass die Grenze, die du setzen willst, lebensbejahend und angemessen ist, wirst du sie auch mit der nötigen Beharrlichkeit durchsetzen können. Für viele Frauen ist es ein Lernprozess, sowohl den eigenen Standpunkt zu finden als auch ihn nach aussen so zu vertreten, dass er Gehör findet.
Raise Your Voice
Was für eine gute Idee: Gott vertraut die Fürsorge für diese Welt Mann und Frau gemeinsam an. Das kreative Zusammenarbeiten der beiden leidet aber bis heute an einer mangelhaften Einbindung des weiblichen Beitrages. Trotz Gleichberechtigung ist es für viele Frauen herausfordernd, die eigene Stimme zu finden und sich einzubringen. Was hält uns zurück und wie können wir diese Hindernisse überwinden?
Das Weib schweige
Neulich war ich mit zwei Männern im Gespräch bezüglich der Rolle der Frau im gemeindlichen Kontext. Im Wesentlichen ging es um die beiden Fragestellungen, ob eine Frau lehren oder leiten darf, wenn zu den Angesprochenen auch Männer gehören. Der eine Mann war nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Thema zum Schluss gekommen, dass das nicht nur möglich, sondern sogar notwendig sei. Der andere rang mit der Frage, sah zwar gewisse Widersprüche zwischen theologischer Theorie und gelebter Praxis, aber die Grundaussage, dass der Mann eben doch mehr Verantwortung trägt, konnte das für ihn nicht entschärfen.
Stummgeschaltet
Es war im Onlinemeeting mit den Teilnehmerinnen der diesjährigen Raise Your Voice Konferenz. Weil das reale Treffen erst im November stattfinden kann, haben wir kurzerhand eine Zoomkonferenz mit den bereits angemeldeten Frauen einberufen. Ich sitze zu Hause vor meinem Bildschirm und freu mich über die Gesichter der Frauen. Wir sind von der Sitzungsadministratorin alle mit Hilfe der ‘mute’-Funktion stummgeschaltet worden, damit keine Stimm- und Geräuschkakophonie ausbricht. Raise Your Voice – aber alle müssen schweigen.
Die Hauptsache
Ich bin ein lockeres Gespräch mit einem jungen Mann verwickelt, der vor einigen Jahren als Flüchtling aus dem arabischen Raum nach Europa gekommen ist. Wir tauschen uns aus über die kulturellen Unterschiede im Lebensstil und stossen dabei relativ rasch auf Partnerschaftsfragen. Dass Frauen im gesellschaftlichen Leben hier im Westen den Männern gleichgestellt sind, das ist für ihn bereits normal. Er sieht auch den Tatbeweis, dass sie mit viel Kompetenz und Sachverstand und innerer Stärke grosse Verantwortungen in allen Gesellschaftsbereichen tragen. Doch in Bezug auf das Familienleben sei das ganz anders. Da müsse der Mann den Vorstand haben.
Wochenpläne und Lebenspläne
Liz ist Apothekerin, sie sollte in der Coronazeit also auf Hochtouren arbeiten. Doch weil sie zur Risikogruppe gehört, hat die Pandemie sie in die relative Sicherheit der eigenen vier Wände katapultiert. Und da ist sie nun, Kopf und Herz voller Gedanken und Gefühle, zig Dinge, die sie tun möchte, könnte, sollte. Und in all dem hat sie den Eindruck, ruhelos und gleichzeitig unproduktiv zu sein. Mitten im Gespräch zieht sie einen Zettel aus der Schublade und hält ihn vor die Computerkamera.
Labyrinth mit Fokus
Kennst du diese Gartenlabyrinthe, in denen man auf Wegen schreiten kann, die durch kleine Büsche oder andere Pflanzen markiert werden? Ganz bewusst habe ich sie zum ersten Mal in einem Klostergarten wahrgenommen. Da gab es diesen grossen Kreis, in dem kleine Kräuterpflanzen einen schmalen Trampelpfad umrankten und natürlich hat mich das angezogen und ich bin den Weg abgeschritten. Ganz selbstverständlich hatte ich erwartet, dass mich der Weg spiralförmig immer näher ans Zentrum führen würde, wo eindeutig das Ziel zu verorten war.
Frauen sind systemrelevant
Statistiken sind trockene Materie – ganz oft überfliege ich als Grafiken aufbereitete Zahlen ganz oberflächlich, weil ich mehr der sprachliche Typ bin. Aber die simple Statistik, die neulich punkto Frauen im Kriseneinsatz die Runde machte, hat mich emotional getroffen: